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Fuß

Fußanatomie

Der Fuß bildet den untersten Teil des Beines und ist sehr komplex aufgebaut, da er das komplette Körpergewicht tragen und einen aufrechten Gang ermöglichen muss. Grob lässt sich der menschliche Fuß in die Fußwurzel, den Mittelfuß und die Zehen einteilen. Muskeln, Sehnen und Bänder sorgen für die nötige Beweglichkeit und Stabilität der Knochen zueinander. Ein feines Nerven- und Blutgefäßgeflecht versorgt die oberflächlichen und tiefliegenden Muskeln ober- und unterhalb des Fußes.

Hallux valgus


Wenn der große Zeh um mehr als zehn Grad zu den Zehen hin abgebogen ist spricht man vom Hallux valgus. Die Zugrichtung der Sehnen verändert sich und verstärkt die Verlagerung der Großzehe. Gleichzeitig weicht der 1. Mittelfußknochen mit seinem Köpfchen nach innen ab („Ballen“).

Der Hallux valgus verursacht zunächst keine Schmerzen, aber die Betroffenen haben Mühe passende Schuhe zu finden. Später kann die seitliche Druckstelle am Grund des großen Zehs heftige Schmerzen verursachen. Auch die 2. Zehe kann bedrängt, sogar vollkommen von der großen Zehe über- oder unterlappt werden. Durch die Fehlstellung der Großzehe können auch Gelenkknorpelschäden (Arthrose) im Großzehengrundgelenk auftreten.

Therapie

Eine einmal eingetretene deutliche Fehlstellung der Großzehe lässt sich nur durch eine Operation korrigieren. Das Ziel der operativen Behandlung des Hallux valgus ist die Beseitigung der durch die Fehlstellung verursachten Schmerzen und das Verhindern eines vorzeitigen Gelenkverschleisses durch Wiederherstellung der regelrechten Fußstatik.

Hierfür stehen verschiedene Operationsverfahren zur Verfügung. Die Auswahl des geeigneten Operationsverfahrens wird vom Operateur anhand der klinischen Untersuchung und des Röntgenbildes getroffen.

Entsprechend den Stadien, die aus den Ausprägungsgraden resultieren, werden beim Hallux valgus verschiedene Operationsverfahren angewendet.

Hallux valgus – Operationsverfahren „Chevron-Osteotomie“

Die Chevron-Osteotomie ist für leichte bis mittelschwere Formen des Hallux valgus geeignet. Bei der Chevron-Osteotomie wird eine V-förmige Knochendurchtrennung (Osteotomie) in Höhe des ersten Mittelfußköpfchens durchgeführt. Das Mittelfußköpfchen wird danach nach außen verschoben und mit einer kleinen Titanschraube wieder stabil fixiert. Anschließend wird noch eine Kapselraffung auf der Innenseite durchgeführt.

Hallux valgus – Operationsverfahren „Scarf-Osteotomie“

Die Scarf-Osteotomie eignet sich gut zur Korrektur mittlerer bis schwerer Formen des Hallux valgus. Hierbei wird der Schaft des ersten Mittelfußknochens durch eine längere Z-förmige Knochendurchtrennung (Osteotomie) durchtrennt. Nach der Korrektur der Spreizfußbildung wird der Knochen mit zwei kleinen Titanschrauben stabilisiert.

Da bei schweren Formen des  Hallux valgus sehr häufig Gelenkveränderungen anzutreffen sind, wird die Scarf-Osteotomie vielfach mit einem Weichteileingriff an der Gelenkkapsel kombiniert.

 

Hallux valgus – Operationsverfahren „Basisosteotomie“

Die Korrekturoperation an der Basis des ersten Mittelfußknochens bietet das größte Korrekturpotential und bietet sich daher an für Patienten mit einem ausgeprägten Spreizfuß- und einem großen Hallux-valgus-Winkel. Hierbei wird ein kleiner Knochenkeil entfernt und so in seiner Achse korrigiert. Der durchtrennte Knochen wird während seiner Heilung meist mit einer neuerdings besonders stabilen Titanplatte zusammengehalten. Die Platte kann, wenn notwendig, nach einem Jahr entfernt werden.

Hallux rigidus


Der „Hallux rigidus“ ist eine schmerzhafte Einsteifung der großen Zehe, welche die natürliche Abrollbewebung des Fußes behindert. Für die Betroffenen führt dieses zu erheblichen Gehbeschwerden und zu einer starken Bewegungseinschränkung im Alltag.

Konservative Therapie

Die Schmerzen können in der Frühphase der Erkrankung durch entzündungshemmende Medikamente behandelt werden. Eine spezielle Einlage mit einer sog. Rigidus-Feder vermindert den mechanischen Einfluß auf das Gelenk und kann schmerzlindernd wirken.

Operative Therapie

Die Veränderungen können verschiedene Ausprägungsgrade annehmen, die auch unterschiedlich behandelt werden müssen. Entsprechend den Stadien, die aus den Ausprägungsgraden resultieren, werden beim Hallux rigidus verschiedene Operationsverfahren angewendet.

Gelenkerhaltende Operation
Neugebildete Knochenanlagerungen werden entfernt und damit die Beweglichkeit des Gelenkes wiederhergestellt. Selbstverständlich kann dabei der durch die Arthrose zerstörte Gelenkknorpel nicht wiederhergestellt werden.

Versteifungsoperation
Bei der Gelenkversteifung werden die zerstörten Gelenkflächen sparsam abgetragen und die benachbarten Knochen mit Schrauben oder mit einer Platte verbunden, bis sie zusammengewachsen sind. Die schmerzhafte Reibung wird zwischen beiden Knochen ausgeschaltet.

 

Häufige Fragen zur Vorfußchirurgie

Kann man Fußoperationen ambulant durchführen?
Kleine Fußoperationen sind grundsätzlich ambulant durchführbar. Dennoch ist ein kurzer stationärer Aufenthalt eine große Erleichterung für den Patienten, da Fußoperationen schmerzhaft sein können und man in den ersten Tagen kaum mobil ist.

Wie lange dauert die Nachbehandlung nach einer Vorfußoperation?
Auch wenn Vorfußoperationen „kleine Eingriffe“ sind dauert die Nachbehandlung oft mehrere Wochen oder Monate.

Wann kann ich nach einer Vorfußoperation den Fuß belasten?
Direkt nach der Operation ist das Aufstehen mit einem Spezialschuh rasch möglich. Mit diesem Schuh kann man nach kurzer Zeit voll auftreten.

Sind Schwellungen nach Vorfußoperationen normal?
Da das Blut im Stand immer in Richtung Fuß absackt, kommt es lange Zeit zu Schwellungen des Vorfußes. Wenn eine Rötung oder starke Überwärmung auftritt, sollten Sie sofort ihren Arzt aufsuchen. Es kann eine bakterielle Entzündung vorliegen.

Was kann ich gegen die Schwellneigung tun?
Eine Schwellneigung lässt sich durch Schonung und Hochlegen des Fußes verhindern. Dabei soll der Fuß über dem Herzen liegen. Manchmal ist auch die Durchführung von Lymphdrainage notwendig.

Wann kann ich wieder arbeiten?
Das hängt ganz von ihrem Beruf ab. Wenn Sie viel stehend arbeiten, sollten Sie 6-10 Wochen Arbeitsunfähigkeit einplanen. Sollten Sie überwiegend sitzend arbeiten und die Möglichkeit haben den Fuß hochzulegen, können Sie eventuell schon nach 3 Wochen mit der Arbeit beginnen.

Arthrose Mittelfuß / Rückfuß


Bei Arthrose des Mittelfußes führen nach erfolglosen konservativen Behandlungen die versteifenden Operationen zur Schmerzfreiheit. Die meist nur noch geringgradigen, aber schmerzhaften Wackelbewegungen im Mittel- bzw. Rückfuß werden durch die Versteifung ausgeschaltet. Zur Versteifung (Arthrodese) werden in der Regel Schrauben eingesetzt, die belassen werden können. Nach einer sechswöchigen Gipsruhigstellung ohne Belastung wird meist eine weitere Ruhigstellung unter Belastung für weitere sechs Wochen notwendig. Die exakte Dauer wird durch Röntgenkontrollen festgelegt.

Arthrose des oberen Sprunggelenkes


Bei fortgeschrittenen Arthrosen des oberen Sprunggelenkes (durch z. B. Rheumatoide Arthritis oder unfallbedingt) kann dieses versteift werden oder durch eine Endoprothese künstlich ersetzt werden.

Die obere Sprunggelenk-Prothese hat in den letzten Jahren deutliche Fortschritte erfahren. Es werden heutzutage so genannte Dreikomponentenprothesen mit beweglichen Gleitkernen aus Polyethylen verwendet.

Moderne Sprunggelenkendoprothesen, wie die von uns verwendete Hintegra-Prothese©, weisen eine knochensparende, zementlose Implantationstechnik und eine gute Beweglichkeit auf.

 

Fersenschmerzen

Schmerzen unter der Ferse

Reizung der Plantarsehne (plantare Fasziitis): Ein Übermaß an Laufen oder Springen kann den straffen Gewebestrang (Faszie) reizen, der von Ihrer Ferse zur Zehenbasis läuft. Der Schmerz wird typischerweise zentral unter Ihrer Ferse empfunden. Er kann anfangs mild sein und dann aufflackern, wenn Sie nach der Nachtruhe die ersten Schritte machen (sog. Anlaufschmerz). Zur Behandlung müssen Sie möglicherweise spezielle Übungen durchführen, abschwellende Medikamente nehmen und ein Fersenpolster im Schuh tragen. Hier muß auch die Gesamtform des Fußes berücksichtigt werden.

Fersensporn: Wenn die plantare Fasziitis für längere Zeit besteht, kann sich durch ein Kalziumdepot ein sog. Fersensporn ausbilden an der Stelle an der die Faszie am Fersenbein ansetzt. Eine Röntgenaufnahme stellt den Sporn dar. Die Behandlung ist normalerweise dieselbe, wie bei plantarer Fasziitis: Ruhe, bis der Schmerz nachlässt, spezielle Dehnungsübungen und Fersenpolster, bzw. eine spezielle Locheinlage. Sollte die konservative Therapie keinen Erfolg bringen, kann in seltenen Fällen eine operative Einkerbung der Faszie am Knochenansatz mit Abtragen des Knochensporns notwendig sein.

Schmerzen hinter der Ferse

Anders als beim Fersensporn ist hierbei nicht nur der Ansatz der Achillessehne am oberen Fersenbein entzündet. Es besteht auch eine knöcherne Vorwölbung an der Ansatzstelle, durch die sich die Zugverhältnisse der Sehne am Fersenbein verändern. Der veränderte Zug bewirkt in Verbindung mit dem erhöhten Schuhdruck das sogenannte Haglund-Syndrom, das sich durch Schmerzen sowie Schwellung, Rötung und Überwärmung der Ferse äußert. Die konservative Behandlung umfasst: Ruhe, Dehnungsübungen, entzündungshemmende Medikamente und das Tragen von hinten offenen Schuhen. Eispackungen sowie lokale Salbenverbände sind eventuell eine sinnvolle Ergänzung zur Abschwellung.

Bringen die konventionellen Methoden nach sechs Monaten noch keine zufriedenstellende Besserung, empfiehlt sich ein chirurgischer Eingriff.

Für die Operation der Haglundferse gibt es folgende Verfahren:

  • Abtragung der Haglundexostose
  • Entfernung des entzündeten Schleimbeutels
  • Debridement (Säuberung) bei entzündeter oder verkalkter Achillessehne